Montag, 1. Dezember 2008

Alles Gute zum Geburtstag, lieber Patrick!

geburtstagDies wird nun der letzte Geburtstag sein, den ich durch meinen Auslandsaufenthalt verpasse. Natürlich wäre ich bei dir noch einmal lieber zu Hause, um ihn mit dir zu feiern. Zumal wir ja immer so praktisch in meinen hinein feiern können. Aber ein bißchen muss ich noch ausharren. Das holen wir dann nach, wenn ich wieder in Deutschland bin!

Jetzt aber: Alles Liebe zum Geburtstag, mein Schatz. Dein Geschenk kannst du dir bei deinen Eltern abholen. Internet sei Dank kann ich dir selbst aus dem fernen Bombay das Geschenk pünkltich besorgen. Ich hoffe, es gefällt dir!

Vorerst Ruhe in der Warzone Mumbai

Die Situation scheint in Mumbai wieder unter Kontrolle zu sein. Man kann sich allmählich in den Randbezirken wie Andheri und Powai wieder auf die Straße trauen. Aber richtig sicher fühle ich mich trotzdem nicht. Wer weiß, ob da nicht wieder etwas aufflammt. Die Inder sind sehr emotional, da können schnell die Gefühle überkochen. Racheakte könnten z.B. verübt werden bei Moslems. Ich hoffe, dass ich nicht mehr in der Stadt bin, falls das geschehen sollte.

Gestern Abend hörte ich einen lauten Knall und habe mich furchtbar erschrocken. Aber natürlich waren es dann doch nur irgendwelche Kracher. In der Nähe von meinem Haus zog eine lärmende Prozession durch die Straße. Entweder haben die Inder eine ihre tausend Festivitäten gefeiert - was ich pietätlos fände - oder sie habe die Toten geehrt. Am Lärmpegel konnte man das nicht unterscheiden.

Freitag, 28. November 2008

Terror in der Stadt

Seit mehr als 40 Stunden ist Mumbai im Ausnahmezustand. Zum Glück wohne ich weit genug entfernt von der Stadtmitte, wo der Terror wütet. Zumindest in meiner Wohnung bin ich also ziemlich sicher. Aber draußen kann ich mich selbst hier im Norden nicht mehr frei bewegen. Zu groß ist das Risiko. Denn man geht davon aus, dass einige Terroristen entkommen konnten und in der Stadt sind. In Andheri kommt zwar sicher keiner auf die Idee, einen Anschlag zu verüben. Aber kann ich sicher sein, dass kein Terrorist hier in der Nähe Unterschlupf gefunden hat? Das kann ich nicht.

Also habe ich mich seit gestern in meinem Appartment eingeschlossen und verlasse das Haus nicht mehr. Nahrung und Getränke besorgt mein Fahrer. Dafür ist also gesorgt. Meistens lasse ich den Fernseher laufen und verfolge die Geschehnisse im Zentrum. Es ist furchtbar, dass so etwas keine 20, 30 Kilometer entfernt passiert. Die Bilder sehen aus wie aus einem Hollywood-Film und sind doch die Realität der Stadt, in der ich zurzeit lebe. Von Plätzen, die ich kenne. Ich war oft in der Nähe vom Taj, habe dort Kaffee getrunken oder mich davor mit Freunden getroffen. Es ist ein bekanntes Landmark hier. Auch im Leopold's, wo die Anschläge begannen, war ich schon ein paarmal. Das ist ein Laden, in dem sich Touristen und Expats treffen. Und eine Freundin wohnt im Süden. Einer der Anschläge fand 3 Häuser neben ihrem statt. Das macht mich sehr betroffen.

Ich warte sehnsüchtig darauf, dass die Situation unter Kontrolle gebracht wird. Aber selbst dann wird die Stadt nicht mehr dieselbe sein. Das Gefühl der Sicherheit ist mit den Bomben zerstört worden. Man wird sich immer fragen, ob es wieder passiert. Und wo. Und man in der Nähe sein wird. Diesmal hatte ich Glück.

Dienstag, 25. November 2008

Kurzer Besuch im Dry State Gujarat

11_GujaratLetztes Wochenende war ich im Nachbarstaat Gujarat, wo LANXESS sein neues Ionenaustauscher-Werk bauen wird. Das wollte ich mir mit dem Projektleiter Uwe Tegtmeier anschauen, der mich mit dem Auto mitgenommen hat. Stolze 6 Stunden haben wir für knapp 320 Kilometer gebraucht und die Landschaft ist nicht so richtig interessant. Da sein Wager aber viel besser ist als meiner und er zudem sehr nett ist, ging die Fahrt schnell herum. Vor allem war es toll, die Baustelle anzuschauen. Ich habe ja noch nie gesehen, wie ein neues Werk hochgezogen wird. Das Areal liegt irgendwo im Nirgendwo: Umgeben von grünen Wiesen und Landwirtschaft hat sich ein großer Chemiepark entwickelt. Auch das Stück Land von LANXESS ist recht groß und es wimmelt nur so von Menschen. 320 waren am Samstag da, so wurde uns berichtet. Und natürlich war unser Besuch, vermutlich vor allem meiner, für die Bauarbeiter ebenso spannend.

11_Baroda_DSCF1909Danach sind wir nach Baroda - oder wie die Stadt heute heißt: Vadodara - gefahren, um einen Eindruck von der Umgebung zu bekommen. Außerdem ging mein Flieger eh von dort zurück. Eine lustige Anekdote durfte ich zwischendurch erleben: Alkoholeinkauf in Gujarat. In dem Bundesstat ist Ghandi geboren und diesem prominenten Gujarati ist es zu verdanken, dass kein Alkohol ausgeschenkt wird. Zumindest nicht offiziell. Als in Gujarat lebender Ausländer hat Herr Tegtmeier aber eine Alkohol-Lizenz. 4 Einheiten Alkohol - das sind entweder 1 Flasche Hochprozentiges, 3 Flaschen Wein oder 10 Flaschen Bier - darf er pro Monat kaufen. Und wie immer ging es hochgradig bürokratisch zu. Es war ein herrliches Schauspiel, das mitzuerleben!

11_Baroda_DSCF1931Baroda selbst ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern eine mittlere Stadt in Indien. Sie verfügt über einen recht netten Innenstadt-Bereich, was bei Städten dieser Größenordnung nicht selbstverständlich ist. Thane zum Beispiel ist ähnlich groß, aber einen schönen Teil gibt es hier nicht. Oder ich habe ihn nur nicht gefunden. Der Königspalast in Baroda muss großartig sein. Aber dummerweise hatte er nur von 11 bis 16 Uhr auf. Besonders Besucherfreundlich ist das ja nicht gerade. Dafür waren wir leider zu spät dran. Außerdem ist die Universität sehr schön und der Stadtkern, der zwischen 4 Toren liegt. Was mir daran natürlich am besten gefiel: Der ganze Innenstadtbereich ist eine einzige Einkaufsmeile. Unglaublich! Selbst in Mumbai sieht man das nicht so konzentriert, da verteilt sich das auf mehrere Regionen. Aber in Baroda drängelte sich ein Laden an den anderen. Und der innere City-Bereich geht über in einen äußeren Ring, in dem sich Juweiliere und Shopping-Mails häufen. Schade, dass ich keine Zeit hatte...

Mittwoch, 19. November 2008

Mal wieder auf Achse

10_Jule-FiniHeute komme ich endlich wieder dazu, einen Eintrag zu schreiben. Die letzten zwei Wochen waren ziemlich anstrengend gewesen. Ich bin am Dienstag vor zwei Wochen nach Deutschland geflogen, weil wir einen Workshop der Kommunikationsabteilung hatten. Zu meinem Glück fand der in Berlin statt. Das gab mir die Gelegenheit, meine Schwester und ihre Familie zu besuchen. Das war echt toll. Vor allem habe ich mich sehr darüber gefreut, meine Nichten Julia und Finia zu sehen. Jetzt verstehe ich so langsam den Spruch der Verwandten, den man früher immer so furchtbar fand: „Kind, was bist du groß geworden.“ Denn genau das habe ich auch bei den beiden gedacht. Und hübsch sind sie geworden. Aber wie sollte es auch anders sein bei diesen tollen Genen ;-)

10_heike1Von Mittwoch bis Freitag war Programm angesagt. Tagsüber arbeiten in den Workshop-Session, abends essen gehen und mit den Kollegen aus dem Ausland neue Freundschaften schließen oder alte vertiefen. Und der Kollegin aus den USA habe ich Kleider für ihre Töchter mitgebracht. Ich hoffe, die beiden haben sich darüber gefreut. Am Samstag hat Patricks Freund Michael standesamtlich geheiratet. Das war natürlich toll, dass ich dabei sein konnte. Und es war auch eine sehr schöne Feier. Am Montag und Dienstag war ich im Büro in Leverkusen, bevor es wieder zurück nach Bombay ging. Ein letztes Mal noch. Der nächste Flug nach Deutschland ist meine Rückreise. So langsam freue ich mich schon darauf. Am Wochenende habe ich mich mit Karin getroffen.

Am Montag morgen ging es nach Delhi. Einer unserer Vorstände hat dort eine Rede auf einem Forum gehalten und wir haben die Gelegenheit für Interviews mit Journalisten genutzt. Das war spannend. Aber leider habe ich in den beiden Tagen nichts von der Stadt gesehen. Die eigentliche Innenstadt war zu weit entfernt. Und leider gab es keine Lücke im Programm. Tja, und heute bin ich wieder in Thane. Ein bisschen müde, aber voller spannender Eindrücke. Und mit einem Berg voller ungelesener E-Mails, die auf Antworten warten…

Im Land der Maharadschas

6 Monate in Mumbai

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