Ein Hauch von Alltag
Am Wochenende hatte ich mal wieder Probleme mit dem Netz. Aber offen gestanden, so spektakulär war es diesmal auch nicht. Ich war am Freitag Abend in einem leckeren Hotel-Restaurant, in dem die Weine sogar bezahlbar waren. Wer nicht bei jedem Glas Wein darüber nachdenken möchte, ob das Budget gesprengt wird, dem sei das Peninsula in Andheri East ans Herz gelegt. Für mich besonders gut: Es ist nur circa 10 Minuten entfernt.
Am Samstag war ich dann, ich traue es ja kaum zu sagen, in der Phoenix Shopping Mall. Schließlich muss ich meine Geschenke zusammen bekommen. Und wenn ich dabei etwas für mich selbst finde, dann muss ich halt zuschlagen. Nachher ging es dann auf die Piste im Sahara Hotel beim Flughafen. In Mumbai scheinen die nettesten Clubs in den Top-Hotels zu sein. Dumm nur, dass deren Preise recht happig sind: 2000 Rupien (ca. 30 Euro) Mindestverzehr ist geschmeidig. Da das Glas Weißwein aber 600 Rupien kostest, geht das schnell. Wer sich allerdings an Bier oder Schnaps hält, der taumelt vermutlich nachher hinaus. Beides ist nämlich viel günstiger.
Am Sonntag habe ich dann zum ersten Mal nichts gemacht. Im Bett gelesen, via Internet Reisen durch Indien geplant und ferngesehen. Aber draußen war ich nicht. Ich hatte kurz ein schlechtes Gewissen. Schließlich bin ich in Indien, ich muss doch etwas unternehmen! Andererseits: Wenn ich vom Disko-Abend angeschlagen bin, warum kann ich dann nicht relaxen? Das würde ich zu Hause ja auch so machen. Und damit ist noch etwas mehr Normalität in meinen indischen Alltag eingekehrt.
Am Samstag war ich dann, ich traue es ja kaum zu sagen, in der Phoenix Shopping Mall. Schließlich muss ich meine Geschenke zusammen bekommen. Und wenn ich dabei etwas für mich selbst finde, dann muss ich halt zuschlagen. Nachher ging es dann auf die Piste im Sahara Hotel beim Flughafen. In Mumbai scheinen die nettesten Clubs in den Top-Hotels zu sein. Dumm nur, dass deren Preise recht happig sind: 2000 Rupien (ca. 30 Euro) Mindestverzehr ist geschmeidig. Da das Glas Weißwein aber 600 Rupien kostest, geht das schnell. Wer sich allerdings an Bier oder Schnaps hält, der taumelt vermutlich nachher hinaus. Beides ist nämlich viel günstiger.
Am Sonntag habe ich dann zum ersten Mal nichts gemacht. Im Bett gelesen, via Internet Reisen durch Indien geplant und ferngesehen. Aber draußen war ich nicht. Ich hatte kurz ein schlechtes Gewissen. Schließlich bin ich in Indien, ich muss doch etwas unternehmen! Andererseits: Wenn ich vom Disko-Abend angeschlagen bin, warum kann ich dann nicht relaxen? Das würde ich zu Hause ja auch so machen. Und damit ist noch etwas mehr Normalität in meinen indischen Alltag eingekehrt.
Heike212 - 3. August, 10:50

Von Montag bis Mittwoch war ich in Madurai im äußersten Süden Indiens. Die sehr charmante Stadt gehört zum Bundesstaat Tamil Nadu, dessen Hauptstadt Chennai das alte Madras ist. Und hier habe ich das Indien gefunden, das ich erwartet hatte: Es ist quirlig, bunt und wuselig, aber ohne die Hektik und das Verkehrschaos von Mumbai. In der relativ kleinen Stadt - etwas mehr als eine Millionen Einwohner - wimmelt es nur so von Tempeln, von denen der bedeutendste der Minakshi-Tempel (Shri Minakshi-Sundareshvara-Tempel) ist. Leider wurde gerade bis auf eine Tempelspitze fast alles restauriert und daher verhüllt, was sehr schade ist. Denn dieser Tempel faszsiniert normalerweise durch seine farbenfrohen Detailarbeiten, die sich rings um die Spitzen herum ranken. Ihr seht sie links und in der Bildergalerie
Außerdem waren wir in einem ebenfalls sehr schönenTempel mitten im Gebirge. Kurios war allerdings die Neonreklame oben auf dem prächtig verzierten Dach. Und die Tatsache, dass sich mitten in der Vorhalle des Tempels Stände befinden. Das fand ich extrem schräg. Zudem hatte ich das Glück, nicht nur das Werk besichtigen zu können, sondern auch an der Einweihung eines Programms für Schulkinder teilnehmen zu dürfen. Bei diesem Event war der Minister für Schule und Bildung des Staates Tamil Nadu zugegen und es war irre, dieses Spektakel zu erleben: Wie sich die Kinder am Eingang aufreihten, der Aufmarsch des Ministers und sein prächtiger Wagen. Irre! Ich muss noch herausfinden, ob dieser Minister auch ein Ex-Filmschauspieler ist. Die meisten Politiker der Region stammen aus dem lokalen Filmgeschäft - nicht Bollywood übrigens. Tamil Nadu hat eine eigene Filmindustrie. Das und ihre eher konservativen Ansichten haben ihnen in Indien angeblich den Ruf eingebracht, schauspielernde Religionseiferer zu sein.
Wenn man aus Deutschland kommt und die Geschichten vom Monsun hört, dann glaubt man, dass er hier ein Fluch sein muss. Die Straßen können binnen kürzester Zeit überflutet sein, die Gefahr von Krankheiten steigen, der Strom kann ausfallen und viele Läden haben einfach geschlossen – das ganze Leben ist nicht mehr planbar. Dass dieses Land auf den Regen angewiesen ist und ihn als Segen empfindet, wird mir jetzt erst klar, wo er so sehnsüchtig herbei gesehnt wurde. Fast einen Monat lang blieben die Monsun-Regefälle aus. In Mumbai hat es zwar zwischendurch kurz geregnet. Aber nicht genug. Und in andere Landesteilen kam gar kein Regen. Für die Bauern ist das eine Tragödie. Es gab bereits Zeremonien, mit denen der Regen herbei gefleht werden soll, Die Moslems haben sich in mehreren Städten getroffen, um barhäuptig – damit die Sonne zu spüren ist – zu einer Gottheit zu beten. Und auch die Hindus beteten für Regen.
Wer den Verkehr in Mumbai zum ersten Mal erlebt, gewinnt eine neue Vorstellung vom Wort "Verkehrschaos". Ich dachte immer, Paris sei zum Autofahren ein Horror. Aber da habe ich mich wenigstens getraut, selbst zu fahren. Hier? Niemals! Dass die Straßen furchtbar voll und extrem schlecht sind, ist vermutlich hinlänglich bekannt. Aber dass zwei- bis dreispurige Straßen mitunter Löcher haben, in denen man ein Kalb begraben könnte, fand ich doch bemerkenswert. Alle Autos müssen dann abbremsen, bis sie Schrittgeschwindigkeit erreicht haben. Oft müssen sie dem Hindernis auch links und rechts ausweichen. Und natürlich wird dieser Prozess von lautstarkem Hupen begleitet, der inoffiziellen Hymne Mumbais.